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Warum Work-Life-Balance tot ist

Warum Work-Life-Balance tot ist

Zum Thema Life Balance

Der erste Schritt zur Verbesserung der Work-Life-Balance ist, den Begriff über Bord zu werfen!

Bei meinen Gesprächen in Kundenunternehmen wird von den Mitarbeitern immer wieder das Fehlen einer guten „Work-Life-Balance“ beanstandet. Dieses Thema übertrifft oft sogar noch die Beschwerden über schlechte Bezahlung, mangelndes Budget oder Beschwerden über den Vorgesetzten.

Warum aber sehen wir die Arbeit als Gegensatz zum Leben? Was kann uns helfen, die Balance in unserem Leben zu verbessern? Und sollten wir den Begriff „Work-Life-Balance“ nicht lieber ganz über Bord werfen?

Arbeit ist schlecht — Leben ist gut?

Wenn wir Montag bis Freitag, 9-17 Uhr, als die schlechten Zeiten in unserem Leben und nur die Wochenenden und Abende als glücklich betrachten, bedeutet das, dass wir einen großen Teil unseres Lebens mit Leiden, Stillstand und Erdulden verschwenden.

Zum Ausgleich könnten wir dann am Wochenende richtig Gas geben: Shopping, Party, Alkohol. Oder doch lieber das Gegenteil: Auf dem Sofa chillen und stundenlang Medien konsumieren, um uns von unserer Arbeitswoche zu „erholen“.

Kein Wunder, dass dieses Modell uns unzufrieden macht — zum Glück ist das Leben aber viel vielseitiger!

Die guten Dinge im Leben kommen in fünf Geschmacksrichtungen!

Wir stellen vor: Lebensbalance!

Wenn wir unser Leben ganzheitlich betrachten, sehen wir, dass Arbeit durchaus ein wichtiger Teil unseres Wohlbefindens ist. Aber auch Menschen wie unser Partner, unsere Familie und unsere Freunde spielen eine große Rolle dabei, wie wir über das Leben und uns selbst denken. Nicht zuletzt sind wir selbst es, die in hohem Maße bestimmen, was das Leben für uns bedeutet und welche Qualität es hat. Die Ausgewogenheit dieser fünf Bereiche — wir, unsere Beziehung, Familie, Freunde und Arbeit — führt zu Lebensbalance und einem erfüllten Leben. Schauen wir uns diese fünf Bereiche mal etwas genauer an.

1. Ich, ich selbst und meiner einer — ich bin mein bester Freund

Wenn wir uns selbst betrachten, sehen wir, dass unsere Werte, unsere physische Gesundheit, unser Zuhause, unsere finanzielle Situation und die Zeit, die wir uns selbst geben, unsere Lebensbalance stark beeinflussen.

Der wahrscheinlich wichtigste Faktor an uns sind unsere Werte; der Lebensinhalt, unsere Ethik, die Spiritualität — wie auch immer man es nennt. Diese Begriffe sprechen alle einen Teil von uns an, der schwer in Worte zu fassen ist und doch so wichtig ist: Die Bedeutung, die man sieht; das Richtig, das man von falsch unterscheidet. Wenn Sie noch keine klaren Werte für sich selbst festgelegt haben und es noch nicht zu einem Teil Ihres Lebens gemacht haben, dann wird es allerhöchste Zeit.

„Ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ ist ein oft zitierter Hinweis darauf, dass wir in einem Körper leben und mit diesem Körper Gesundheit anstreben. Da viele von uns sich mit gesundheitlichen Herausforderungen verschiedenster Art auseinandersetzen müssen, geht es bei Life Balance nicht ausschließlich darum, gesund zu sein, sondern mit den körperlichen Herausforderungen, denen wir uns gegenübersehen, im Gleichgewicht zu sein. Es versteht sich von selbst, dass dies einer der schwierigsten Aspekte von Life Balance sein kann.

Das Zuhause, das wir für uns selbst wählen, ist ein weiteres wichtiges Element unserer Life Balance. Unsere Wohnung bietet uns Schutz, Sicherheit sowie einen Ort der sozialen Interaktion, aber sie kann auch zu einer Belastung werden, wenn ihre Kosten, Unterhalt und Pflege uns überfordern oder wenn Lärm, feindlichen Nachbarn oder ähnliche Stressfaktoren uns hindern, uns zu Hause wieder aufzuladen.

Sich wohlzufühlen ist eine weitere wichtige Voraussetzung für die Verbesserung unserer Lebensbilanz. Das erfordert Zeit, die wir für uns und für uns selbst aufwenden. Während dieser Zeit gehen wir nicht auf andere zu, erfüllen keinerlei Erwartungen oder jagen der nächsten Aufgabe hinterher. Diese Zeit für uns selbst ist notwendig, um zu überdenken was uns wichtig ist, um die Dinge zu tun, die wir mögen und um uns nach Zeiten großer Anstrengung wieder aufzuladen. Zeit für sich selbst zu gewinnen, ist eine wichtige Aufgabe im Leben. Einige brauchen mehr, andere weniger, also bestimmen Sie die Zeit, die Sie für sich selbst benötigen und sichern Sie sie in Ihrem Tag, Ihrer Woche und Ihrem Jahr.

Die Fähigkeit, unsere Werte, unsere Gesundheit, unsere finanzielle Situation und unser Zuhause in Einklang zu bringen sowie Zeit mit uns selbst zu verbringen, wird es uns ermöglichen, unser stärkster Verbündeter bei der Verbesserung unserer Lebensbilanz zu sein.

2. Eins plus eins gleich drei?
Wie wichtig ist eine Beziehung für die Lebensbalance?

Jemand zu haben, der mit Ihnen als Partner durchs Leben geht, kann ein wichtiger Teil Ihrer Lebensbalance sein. Das heißt aber nicht, dass ein Partner automatisch gut ist und Single-Dasein immer schlecht. Denken Sie nur an Paare in Ihrer eigenen Umgebung, die mehr aus dem Gleichgewicht sind als einige Ihrer Single-Bekannten. Die Frage ist also nicht, ob man einen Partner hat oder nicht, sondern ob man einen Partner hat, wenn man ihn will; ob der Partner der Richtige für Sie ist und ob die daraus resultierende Partnerschaft gut für Ihre beiden Life Balance ist.

3. Blut ist dicker als Wasser – Familienbande

Wir weinen, wir lachen, wir beruhigen und wir schreien – Familie ist spannend, emotional und oft nervenaufreibend. Aber egal wie, die Bindungen zwischen Familienmitgliedern sind im Allgemeinen stärker als alle anderen Bindungen, die wir in unserem Leben knüpfen, und folglich hat das familiäre Ökosystem einen sehr starken Einfluss auf unsere Lebensbilanz.

Wie nah oder fern von Ihnen Familienmitglieder leben und wie aktiv Ihre Kommunikation ist, beeinflussen wie sehr Ihre Familie eine Quelle der Kraft und Unterstützung ist – oder eine Quelle von Stress und Disharmonie.

4. Geteilte Freud‘, geteiltes Leid – Dafür sind Freunde da!

Es gibt Phasen in unserem Leben, in denen uns unsere Freunde wichtiger sind als unsere Familien. Dies unterstreicht die Bedeutung unserer Freunde für unser Wohlbefinden. Es gibt keine optimale Anzahl von Freunden, auch nicht die perfekte Mischung aus besten, engen und ungezwungenen Freunden, die man haben sollte. Einige von uns brauchen einen besten Freund, andere wollen von vielen netten Menschen umgeben sein, aber mit keinem von ihnen zu tief gehen.

Wir sollten aber unsere Bedürfnisse verstehen und ihnen den notwendigen Raum geben, damit wir auch in Hinblick auf unsere Freunde Lebensbalance erlangen können.

5. Tauschen Sie nicht Ihre wahre Berufung gegen einen Job ein – Arbeit, die Sie nicht mögen, ist Verschwendung Ihres Lebens.

Ihre Life Balance wird wie auch immer stark von Ihrer Arbeit bestimmt. Arbeit bedeutet nicht immer, jeden Tag ins Büro zu gehen oder sogar einen Beruf auszuüben. Arbeit – im weiteren Sinne – ist das, wofür wir unsere wachen Stunden verwenden; es ist die Veränderung, die wir auf diesem Planeten mit unseren täglichen Anstrengungen zu erreichen versuchen. Diese Definition von Arbeit umfasst Menschen, die morgens ins Büro gehen, Freiberufler, Künstler, Mütter zu Hause, Rentner, die sich in einer Wohltätigkeitsorganisation engagieren und auch z.B. Sportler, die im Training ihr Bestes geben. 

Natürlich ist ein Mindestmaß an finanzieller Sicherheit für eine gute Life Balance notwendig. Oft kommt diese finanzielle Sicherheit von Ihrer Arbeit. Was immer Arbeit für Sie auch bedeutet, wenn Ihre Arbeit Ihren Lebenszweck nicht unterstützt, wird Ihre Lebensbalance auf einer bewussten oder unbewussten Ebene leiden.

Lebensbalance ist kein Ziel, es ist eine Reise

Sich selbst und seinen Mitarbeitern zu erlauben, eine Lebensbalance zu bewahren, ist keine einfache Aufgabe – es ist ein Weg, der ständige Pflege und Aufmerksamkeit erfordert.

Aber die Vorteile liegen auf der Hand: Glück, die eigene Widerstandsfähigkeit gegenüber Schwierigkeiten und Herausforderungen sowie ein klarer Blick auf das, was im Leben wichtig ist.

Sprechen Sie uns gerne an, wenn Sie wissen möchten, wie Sie Ihr Team dabei unterstützen können, eine Lebensbalance zu erreichen und aufrecht zu erhalten.